Archiv für den Monat: Januar 2016

Musik zur Nacht

Bevor ich ins Bett gehe, lasse ich es mir nicht nehmen, kurz noch etwas zu orgeln – und das sehr regelmäßig, im Grunde jede Nacht, das ist schon zu einem festen Ritus geworden. Ein freies Stück mit leisen Labialregistern eignet sich da optimal. (Per Kopfhörer kann man gut jede Raumakustik simulieren, die sogar einen plastischen dreidimensionalen Höreindruck verschafft, wenn man das so möchte.)

Registrierungsbeispiel:
Pedal: Subbaß 16′, Gedacktbaß 8′
Manual: Rohrflöte 8′, Spitzflöte 4′,
evtl. noch Voix Celeste 8′ vom Schwellwerk heruntergekoppelt dazu, Tremulant nach Belieben

Man beginnt mit einer beliebigen Solostimme im Manual – das kann ein Fragment einer bekannten Liedmelodie sein oder eine völiig freie Phantasiemelodie, dazu setzt die 2. Stimme mit Umspielung ein und später noch leichtdezente Baßtöne im Pedal dazu … es einfach fließen lassen, sich selbst dabei zuhören. Modulationen und Dynamik ergeben sich beim Spielen wie von selbst („Der Appetit kommt beim Essen.“  So ist es.)

Die Melodie kann sich nun immer mehr weiterentwickeln durch Variationen hinsichtlich Rhythmik und Tonart, kann auch mal in die andere Stimme verlegt werden und wieder zurück u.s.w. Es muß sich auch kein bombastisch aufschaukelndes Stück dabei ergeben, sondern darf durchaus wieder sehr „einsilbig“ enden, etwa unisono auf dem Oktavton der Tonika oder mit nur noch der Dominante dazu. Oder sehr beliebt ist auch der Schlußakkord in der sog. „weiten Lage“. Ich nehme dazu zwecks praktischer Veranschaulichung einige Tonbeispiele auf:

 

nach oben