Der schöne Ostertag

Dieses Osterlied ist sehr beschwingt in der Melodieführung und erinnert schon ein bißchen vorweg an die Melodie „Wie lieblich ist der Maien“. Man findet es im EG unter der Nummer 117.

Ich spiele an der digitalen GLORIA-Hausorgel 2 Choralstrophen in festlicher Registrierung – nach einer kurzen Intonation zur Einleitung.

 

Mögen Sie Romantik?

Heute sollen Sie mal wieder ein Musikvideo von mir anschauen und anhören können.

Es ist ein Präludium von Josef Rheinberger, WoO 25,7-Hönig,
Andante in Es-Dur

Registrierung:
Pedal: Prinzipal 16′, Subbaß 16′, Gedacktbaß 8′
Manual I: Rohrflöte 8′
Manual II:  Viola da Gamba 8′, Chorstimmen 8′
+ Koppel II/I

Von der Orgel Gloria 238 (auf Basis von Viscount) wurde der Dispositionstypus Symphonic 2 ausgewählt.

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Musik zur Nacht

Bevor ich ins Bett gehe, lasse ich es mir nicht nehmen, kurz noch etwas zu orgeln – und das sehr regelmäßig, im Grunde jede Nacht, das ist schon zu einem festen Ritus geworden. Ein freies Stück mit leisen Labialregistern eignet sich da optimal. (Per Kopfhörer kann man gut jede Raumakustik simulieren, die sogar einen plastischen dreidimensionalen Höreindruck verschafft, wenn man das so möchte.)

Registrierungsbeispiel:
Pedal: Subbaß 16′, Gedacktbaß 8′
Manual: Rohrflöte 8′, Spitzflöte 4′,
evtl. noch Voix Celeste 8′ vom Schwellwerk heruntergekoppelt dazu, Tremulant nach Belieben

Man beginnt mit einer beliebigen Solostimme im Manual – das kann ein Fragment einer bekannten Liedmelodie sein oder eine völiig freie Phantasiemelodie, dazu setzt die 2. Stimme mit Umspielung ein und später noch leichtdezente Baßtöne im Pedal dazu … es einfach fließen lassen, sich selbst dabei zuhören. Modulationen und Dynamik ergeben sich beim Spielen wie von selbst („Der Appetit kommt beim Essen.“  So ist es.)

Die Melodie kann sich nun immer mehr weiterentwickeln durch Variationen hinsichtlich Rhythmik und Tonart, kann auch mal in die andere Stimme verlegt werden und wieder zurück u.s.w. Es muß sich auch kein bombastisch aufschaukelndes Stück dabei ergeben, sondern darf durchaus wieder sehr „einsilbig“ enden, etwa unisono auf dem Oktavton der Tonika oder mit nur noch der Dominante dazu. Oder sehr beliebt ist auch der Schlußakkord in der sog. „weiten Lage“. Ich nehme dazu zwecks praktischer Veranschaulichung einige Tonbeispiele auf:

 

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Thema mit Variationen

Wenn man sich mit einer Melodie oder einem Melodiefragment beschäftigt, kann man daraus leicht ein längeres Stück in mehreren Teilen improvisieren. Eine solche Kompositionsform ist dann eine „Partita“.

J.S.Bach hat viele Partiten geschrieben, meist lag ihnen ein bestimmter Choraltext zugrunde. Beispielhaft seien 2 „Partite diverse“ genannt:

  • Sei gegrüßet, Jesu gütig
  • Auf meinen lieben Gott trau ich in Angst und Not

Ich möchte hier gleich selbst eine Kurzpartita zu „Der Mond ist aufgegangen“ einstellen. Jedes Teilstück der Partita muß dabei nicht unbedingt streng an der Choralmelodie entlang geführt sein, sondern kann diese auch sehr frei gestaltet umspielen, ja etwa nur noch andeuten oder echohaft wiedergeben.

… (Aufnahme erfolgt) …

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Intro und Choral(variation) zu „Herbei, o ihr Gläub’gen“ (Adeste fideles)

Auf Anfrage eines Lesers dieser Seite:

 
Hier einmal eine beispielhafte Impro im Hinblick auf das sich nähernde Weihnachtsfest – wer dafür schonmal mit Üben anfangen möchte –  zu dem bekannten LiedHerbei, o ihr Gläub’gen„, mit den besten Empfehlungen!
 
Ich habe mich dabei an die Originaltonart gehalten = G-Dur  (in der man bis zum d“ am höchsten singt)
 
Struktur:
  • zunächst ein intonatives Vorspiel mit oktavierten Echofragmenten aus der Mitte des Liedes heraus
    (klingt wie ein Rezept als Vorspeise 😉    1 Min. Dauer ist dabei völlig ausreichend, daß die gemeinde Zeit hat, das Lied im Gesangbuch aufzuschlagen
  • 1. Choralvers mit vollem Werk und Zungen
  • ein weiterer Choralvers mit noch bombastischeren Zungen (16′ Posaune auch im Manual) …
  • … in der Coda in ein frei improvisiertes Nachspiel direkt übergehend …
  • … nochmal eine kurze Themenreprise auf dem Schwellwerk, akzentuiert mit manuell registriertem Kornett
  • … Finalphase im Zungenplenum („Grand Orgue“)
Ich hoffe, Sie können damit etwas anfangen.
 
Inspirierende Grüße und viel Spaß beim anregenden Üben!
Lothar Werner

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440 Hz oder doch besser 432 Hz?

In der Frage der Stimmung, bezogen auf den Kammerton A, ist die Referenzfrequenz 440 Hz noch gar nicht so lange gang und gäbe.

Heute will ich es kurz machen und kann nur Folgendes bestätigen: Seit ich vor einigen Wochen meine Digital-Pfeifenorgel als auch meine Keyboards auf 432 Hz eingestimmt habe, fühle ich mich noch viel mehr und besser inspiriert, Musik zu improvisieren. Es scheint tatsächlich zu stimmen, daß diese Schwingung der Seele ausgesprochen gut tut und besonders entspannend wirkt. Die 440 Hz-Stimmung hingegen wirkt härter, kantiger. Die 432er-Stimmung wirkt dagegen weich, rund, beschaulich, tragend. Sie war bis Anfang des 20. Jahrhunderts häufig der Standard gewesen.

Es gibt im Internet einige zahlreiche Artikel zu diesem Thema, deshalb möchte ich hier das Rad nun nicht neu erfinden.

Hören Sie sich doch einfach mal selber ungezwungen die Unterschiede an. Beispielhaft seine ganz willkürlich folgende 2 Links empfohlen, die mehr meditativen Charakter zur Entspannung aufweisen. Erspüren Sie, wie diese Musik auf Sie wirkt, besonders nach einem streßvollen Alltag etwa:

Beautiful Light & Relaxing Instrumental Background Music (432 Hz)         [2:35:27 Std.]

 

432 hz DNA Healing/Chakra Cleansing Meditation/Relaxation Music  [1:00 Std.]

Wenn Sie eigene elektronische Instrumente zur Verfügung haben, die eine Parametrisierung auch in der Schwingungsfrequenz zulassen (nicht mit der Transponierfunktion zu verwechseln), probieren Sie es einmal selbst einige Wochen lang aus und spielen nur in A=432 Hz-Stimmung (mitspielende andere Instrumente müssen natürlich dementsprechend angepaßt werden, damit es mit ihnen zusammenstimmt).

Hier abschließend noch ein sachlicher Textartikel zum Thema 440 / 432 Hz:

Hanseatischer Orgelbau im Licht des 21. Jahrhunderts
von Christian Lobback, Neuendeich
http://www.lobback-orgel.de/orgel23c.html

 

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Wirkung von Tonart und Tongeschlecht auf die Psyche

Ist es eigentlich egal, in welcher Tonart ein Lied geschrieben ist? Oder kann man es kurzerhand in eine andere Tonart transponieren? Wie, wenn man etwa auch das Tongeschlecht mit verändert, so daß eine Mollmelodie in Dur erklingt und umgekehrt – darf man das überhaupt oder wäre das Stilbruch?

Zur Übung und Vertiefung der Harmonielehre kann man das schonmal machen, für sich zu Hause zumindest; man muß es ja nicht unbedingt gleich öffentlich aufführen. Betrachten Sie mal, wie dann so ein Lied subjektiv wirkt, wie sich das anfühlt.

Gerade das Danke-Lied (EG 334) eignet sich ideal, um rein zur Übung jede Strophe einen Halbtonschritt höher zu transponieren. So kommt man durch wenigstens 6 Tonarten hindurch, da das Lied ja insgesamt 6 Strophen hat. Beginnend in G-Dur, so wie es gesetzt ist, landet man dann über As-Dur, A-Dur, B-Dur, H-Dur schließlich in C-Dur. Dann probieren Sie das Ganze mal analog in moll … es geht wie gesagt nur um die Vertiefung der Harmonielehre und deren praktische Umsetzung im transitiven Umdenken.

Tonbeispiele dazu werden folgen.

Natürlich ist es nicht einfach egal, in welcher Tonart eine Melodie oder ein ganzes Musikstück erklingt. Auch die jeweilige Instrumentenstimmung hat einen bestimmten Einfluß auf das Hörvergnügen. Außerdem hängt es auch noch rein technisch davon ab, wie groß der Melodieumfang ist, damit man nach unten wie nach oben zu den Extremwerten hin man die Melodie gesanglich noch gut umsetzen kann, ohne auf die Stimme drücken zu müssen.

Wenn J.S. Bach in seiner Matthäuspassion z.B. den Choral „O Haupt voll Blut und Wunden“ („Wenn ich einmal soll scheiden“) in verschiedenen Tonarten erklingen ließ und auch die Harmonisierung entsprechend passend dazu gesetzt hatte, so war das natürlich kein Zufall. Die beschaulichen Haltepunkte in dem Drama des Passionsgeschehens Christi, was jeweils durch die Choräle bewirkt werden soll, wird durch die spezifische Tonart auf eine ganz bestimmte Betrachtungsweise zum Geschehen und Seelenresonanz hin ermöglicht. Das ist allerhöchste kompositorische Kunst. Es lohnt sich, wenn man sich mit dieser Thematik einmal näher befaßt.

Testen Sie es selbst an einem Klavier oder anderen Instrument, wenn Sie ein Lied oder einen Choral mal in verschiedenen Tonlagen spielen und versuchen Sie, bewußt und konzentriert zu erspüren, was die seelische Empfindung dabei jeweils ist. Ein Parallelverweis auf die Geometrie, etwa zum Goldenen Schnitt, ist durchaus angemessen … wie alles in bestimmter kosmischer Ordnung und Harmonie miteinander verwoben ist und zusammenhängt. So erst recht auch in den musischen Schwingungen.

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Warum wird die Orgel als „Königin der Instrumente“ bezeichnet?

Diese Bezeichnung kann vielfältig belegt werden und hat eine Historie, auf die man gut 1.000 Jahre  zurückblicken kann. Das Instrument selbst, dem ursprünglichen Wesen nach eine Pfeifenorgel, mechanisch betrieben (ursprünglich noch durch Hilfspersonal als Bälgetreter, die so die Luft erzeugten, damit diese dann je nach Tastendruck über sich öffnende Ventile in die entsprechenden Pfeifen geblasen werden konnte), war immer schon bombastisch, vornehmlich in den höheren Ausbaustufen großer Kirchen, mit Tausenden von Pfeifen, mehreren Manualen (5 sind da z.B. schon reichlich und eher selten anzutreffen) und Vollpedal. Das erzeugt ganz schön „Wind“, im wahrsten Sinne des Wortes, wenn etwa beim Tutti (wörtlich = alle, nämlich Register gezogen) nahezu alle Register gezogen sind und es deshalb sehr laut wird.

Mit einer solchen Ausstattung, umgeben von reichhaltigen Registern als wählbare Klangfarben für jeden Zweck (= Disposition), konnte man u.a. natürliche Instrumente, vor allem eben Blasinstrumente (liegt ja in der Natur der Sache) sehr nah am Original nachahmen – eine Schalmei etwa, eine Trompete, eine Oboe oder eine Posaune. Jede Menge Flöten sowieso.

Durch die Kombination der passenden Register zueinander, gepaart mit dazu ebenso passender Spieltechnik etwa auf mehrere Manuale verteilt (Solostimme auf einem Manual des Schwellwerkes, Begleitstimmen auf dem Hauptwertk oder Rückpositiv, sofern vorhanden, und Baß im Pedal) kann man jeder Ausdrucksweise für ein konzertantes Stück oder einen zu begleitenden Choral gerecht werden. Thema und Variationen mit unbegrenzten Möglichkeiten!

Die Königin ist sie deshalb, weil sie wirklich das höchste ist, was man als Instrument spielen kann: Mit beiden Händen und beiden Füßen gleichzeitig, so daß alle Extremitäten hoch koordinativ beim Spielen solcher Musik (z.B. ein 6-stimmig polyphon ausgelegtes Musikwerk) zum Tragen kommen. Das ist eben das Höchste der Gefühle, gleichsam königlich. Wenn dann noch ein Raum wie eine Kathedrale mit festlichen Klängen feierlich gefüllt werden kann, scheint schon ein Stück Himmel durch …

Wie vorteilhaft, daß man auf solchen Klang auch zu Hause beim Üben zurückgreifen kann, was einer großen Orgel in nichts nachstehen muß – digital ausgelegt und sowohl ungestört, als auch ohne andere zu stören, da per Kopfhörer dezent zu kontrollieren. Das kann die „echte“ physische Pfeifenorgel natürlich  nicht und hätte ja zu Hause auch wohl keinen Platz (vom nötigen Kleingeld dafür mal ganz abgesehen), außerdem fehlt die Nachhallakustik. Solche Parameter  können aber bei digitalen Instrumenten ganz nach Gusto eingestellt werden. Die Klaviaturen sind z.B. mit einem Druckpunkt ausgelegt, damit man ein gutes, mechanisch nachempfundenes Anschlaggefühl hat, außerdem sind die Tastenkontakte meist in sich gekapselt, so daß Staub oder Korrosion nie auftreten können. Die Tastenauslösung mit dem Kontakt für den Ton, der erklingen soll, erfolgt also immer ungestört und sicher – auch nach Jahrzehnten noch. Natürlich verstimmen die Digitalen auch nicht und sind völlig wartungsfrei –  ein wichtiger Kostenspareffekt und hoher Nutzen im Gegensatz zu großen Pfeifenorgeln, die jährlich(!) hohe 5-stellige Summen allein zur Wartung und Stimmung verschlingen. Dafür bekommt man schon wieder gleich mehrere(!) Digitalinstrumente zu kaufen, rein rechnerisch. Wieviele Orgeln hätten’s denn gern?  😉

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