Über mich

 

Lothar Werner

(freiberuflicher Organist, Praxiserfahrung seit 1970)

Als Sohn kirchenmusikalischer Eltern (evangelisch) bin ich von kleinauf mit der Orgel großgeworden. Musik und Rhythmus lagen mir schon immer im Blut. Zunächst durchlief ich aber für drei Jahre einen Violinunterricht, was mich dann auch befähigte, im Schulorchester mitzuspielen. Später entdeckte ich die Chorarbeit und engagierte mich dort, sowohl auf dem Gymnasium, als auch in verschiedenen Kirchenchören und Kantoreien. Im Rahmen dessen kamen mehrere Werke zur Aufführung, bei denen ich im Baß mitsingen durfte:

G.F. Händel – Der Messias
J.S. Bach: Matthäuspassion / Johannespassion / Weihnachtsoratorium / div. Kantaten und Motetten

Carl Orff: Die Kluge / Carmina Burana

sowie div. andere kleine Chorwerke und viele kirchliche Choralsätze

An das Klavier zog es mich von selbst. Ich betätigte mich da vorwiegend autodidaktisch. Besonders durch Vererbung mütterlicherseits, spielte ich dort Choräle bald so wie sie, d.h. in den Harmonisierungen Bachsätzen nachempfunden und grundsätzlich auswendig. Es ging und geht also sehr viel über das Gehör und die innere Vorahnung passender Begleitungen zu einer Choralmelodie – im Moment des Spielens selbst. Man könnte sagen: „Sich selbst zuhören.“ (Und doch wird alles tatsächlich „von oben“ eingegeben, inspiriert, d.h. durch den Geist = spiritus übermittelt.) Wir sind eben nur das ausführende Werkzeug. Noten waren sehr lange Zeit kein Thema für mich – im Chorgesang schon.

Ab dem 14. Lebensjahr übernahm ich regelmäßig Vertretungen bei Beerdigungen, wobei dort lange Zeit nur ein Harmonium zur Verfügung stand, das aber gut in Schuß war. Dort mußte man mit beiden Füßen gleichmäßig die Bälge treten, damit das Instrument eine gute Versorgung mit Luft erfuhr.

Es dauerte nicht lange, dann kamen auch Hauptgottesdienste an der Orgel in verschiedenen Ortsgemeinden und im Umland hinzu, und zwar gleich mit Pedal, so wie es sein sollte. Auch hier konnte ich immer auf das Improvisationsspiel zurückgreifen, so daß mir das vorliegende Gesangbuch mit der Melodie als Leitfaden vollauf genügte. Präludium und Postludium waren entweder völlig frei gestaltet (barocker Stil) oder nach Gehörerinnerung weitgehend auswendig wiedergegebene Werke von J.S. Bach.

Da mein Vater bereits starb, als ich gerade volljährig geworden war, übernahm ich dadurch umso mehr Orgeldienste. Parallel war auch meine Mutter noch weiter darin tätig.

Meinen ehemaligen Musiklehrer unterstützte ich bei vielen seiner Orgelkonzerte als „dritte Hand“, durch Registrieren der Orgel während des Spiels und Umblättern der Noten. Manche Parts spielte ich auch tatsächlich als 3. Hand mit.

Durch berufliche Ortsveränderungen habe ich an allen neuen Orten gleich immer auch die vorhandene „Orgellandschaft“ ausgekundschaftet und mich so jeweils um Vertretungsstellen gekümmert, um im Metier zu bleiben. Auf diese Weise lernte ich Orgeln in Überlingen (Bodensee), am Schloß Salem, in Heiligenberg, Meersburg, Frankfurt (Main) sowie in Babenhausen (Hessen), rund um den Vorderen Odenwald und Darmstadt und Umgebung kennen. Sogar in Hamburg konnte ich mal an mehreren Orgeln der Hauptkirchen spielen.

Eigene mobile Instrumente (Synthesizer und Workstations, vorwiegend KORG – X50 und M50 -, AHLBORN H6 Digitalpfeifenorgelkeyboard + zugehörigem Orgelexpander) kamen schon bei manchem Gottesdienst mit zum Einsatz. Mein Lieblingsinstrument ist allerdings meine digitale Pfeifenorgel zu Hause mit 2 Manualen, Vollpedal und 38 Registern – leider nur stationär und nicht mobil, da 146 kg schwer. Hieran spiele ich täglich und nächtlich mit unvermindert großer Freude und Inspiration. Das stört niemanden und ich störe damit auch niemanden, man muß nicht mühsam Übungspläne mit anderen koordinieren, sich im Winter in kalten Kirchen den A…. abfrieren und ähnliches. Sie steht immer zur Verfügung, gerade mal für eine aufgeschnappte Idee, verstimmt nicht – so einfach ideal zum Üben. Mehr als ein Staubtuch ist als „Wartung“ nicht erforderlich! Und darüber bin ich mehr und mehr auch zum Literaturspiel herangeführt worden, weil es mich aus Eigenantrieb reizte. Die Domäne ist und bleibt aber nach wie vor die freie Improvisation – vornehmlich im kontrapunktischen Stile Bachs -, was einen unerschöpflichen Schatz immer neuer Musikformen und -stücke darstellt. Dabei wird es einem nie langweilig!

Bedenken Sie immer: Orgelüben ist keine Last, sondern ein Privileg! Es ist schon etwas Besonderes, die Königin der Instrumente da und dort in ihrer Registervielfalt zum Leben zu erwecken, um so das Lob Gottes an alle Zuhörer transportieren und ausgestalten zu können. Deshalb wird die Orgel auch oft als „zweite Kanzel“ bezeichnet. Dieser Balsam für die Seele fördert u.a. auch die körperliche Gesundheit!

So wünsche ich auch Ihnen viel Freude bei beseelter, inspirativ geschaffener Musik! Machen Sie etwas draus!

nach oben

10 Gedanken zu „Über mich

  1. Sehr geehrter Herr Werner,

    eine sehr schöne Seite, welche ich künftig sicher öfter besuchen werde, zumal ich bereits zwei von Ihnen komponierte Stücke zum Anhören (und Genuss) zugesandt bekommen habe.
    Ich wünsche Ihnen den gewünschten Erfolg mit Ihrer Webpräsentation!

    Herzlichst
    Lynn Aman

    1. Vielen Dank, Frau Aman,

      das freut mich sehr! Auch heute durfte ich wieder eine Gemeinde hier in der Nähe, in Münster (bei Dieburg), mit Orgelmusik erfreuen; dort ist man immer sehr dankbar für die Musik.

      Es werden nun laufend weitere Hörbeiträge auf der Seite eingestellt, auch reine mp3-Dateien, natürlich frei zum Herunterladen. Da ist für jede Gemütslage etwas mit dabei.

      LG
      Lothar Werner

  2. Sehr geehrter Herr Werner !
    Habe einiges Material über die “ Gloria Cantus 238 “ gesammelt. Habe auch mit Fa. Kisselbach schon telefoniert. ( Herrn Gerlach ) Augsburg. Wohne im Schwarzwald.
    Meine Frage : ich bin 1,93 cm groß. In den Kirchen sind manchmal verstellbare Orgelbänke vorzufinden. Bei der Fa. Kisselbach beträgt der Mehrpreis ca. 1000.- Euro.
    Schon heftig ! Gäbe es eine Lösung ? Ist die Orgel wirklich so gut wie beschrieben ?
    Habe Ihre Einspielungen im Youtube gehört.
    Besten Dank im Voraus
    Th. Kürner

    1. Sehr geehrter Herr Kürner,

      besten Dank für Ihre Anfrage. Meine Körpergröße beträgt 1,86 m (ich denke, Sie meinten eher m, nicht cm ;-).
      Mit der mitgelieferten Orgelbank bin ich vollauf zufrieden, obwohl diese nicht höhenverstellbar ist. Notfalls könnten Sie sich ja auf eines oder mehrere gestapelte Sitzkissen setzen (da gibt es stabile Versionen aus speziellem Kunststoff, die nicht so weich einsacken), das wäre auf jeden Fall deutlich günstiger(!), als dafür 1.000 € hinblättern zu sollen. Da gebe ich Ihnen absolut Recht.

      Ja, ich bin von der Orgel nach wie vor sehr begeistert, was Klang, Spielbarkeit und Einstellungsmöglichkeiten angeht. Auch ist sie zuverlässig und hat noch keine Ausfälle gehabt (seit Anschaffung 10/2010). Und das, obwohl sie seit Monaten in einer Kirche steht, da es den Winter über gerade mal 5° C hatte. Es hat ihr jedoch nichts ausgemacht, auch bei solcher Kälte zu spielen nicht. Nur ich mußte mich zum Üben schon sehr warm anziehen …

      Schöne Grüße
      L. Werner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert