Ein Synthesizer ist ein schier unerschöpfliches Klanginstrument. Z.B. der X50 von KORG bietet – alles in allem, wenn man auch die nutzbaren perkussiven Klänge mitrechnet – , rund 983 Klangregister (sog, „Programs“), was natürlich jede Orgel bei weitem unfair schlägt, die selbst als sehr großes Instrument immerhin an die 80 klingende Register haben kann – was ja auch schon gewaltig ist.
Aber so ein Synthesizer hat ja auch einen ganz anderen Anspruch und Zielsetzung, bis hin zu rein experimenteller Musik. Der Grad der intuitiven Einfühlung ist hier aber besonders groß, was gerade einem Improvisateur sehr zugute kommt. Sobald man die eine oder andere Klangfarbe antestet, kommt einem schon ganz spontan in den Sinn, was man wie damit wohl am besten spielen kann – je nach Stil, Musikrichtung und Epoche.
Zur Vereinfachung von so vielen Klangmöglichkeiten ist das Arsenal in grob wählbare Kategorien eingeteilt:
- Keyboard
- Orgel
- Glocken
- Streicher
- Gesangsstimmen
- Blechblasinstrumente
- Holzblasinstrumente
- Gitarren
- Bässe
- langsam schwingender Synthi
- schnell schwingender Synthi
- Lead-Klänge (monophon)
- Filmmusik
- Hits (kurze Impulsklänge)
- Schlagwerk
… um mal die wichtigsten zu nennen. Innerhalb jeder dieser Kategorien finden sich dann reichlich verschiedene Ausprägungen solcher Instrumente, die der gewählten Kategorie entsprechen. Jede gewählte Klangfarbe kann man sich durch eine Audition-Funktion kurz demohaft anspielen lassen, um ein paar Takte typischer Verwendung zu hören.
Eine „Favourites“-Funktion gestattet über 10 Kurztasten die Abrufbarkeit der beliebtesten Registerkombinationen, die man selbst frei festgelegt hat. Das entspricht weitgehend den Setzerkombinationen einer Orgel mit modernem Spieltisch.
Zusätzlich sind Klänge oft noch manipulierbar über 3 Schalter und 4 Drehregler, um Funktionen wie die folgenden live zu beeinflussen:
- Oktavierung (nach oben oder nach unten)
- Frequenzmodulation
- Intervallkoppel (meist Quarte oder Quinte)
- Arpeggiator
- Einschwingverhalten
- Ausschwingverhalten
- Minimalhall und -echo
Mit dieser Ausstattung ergeben sich Möglichkeiten, die man gar nicht beziffern kann. Schon die früher allerersten Analogsynthesizer (wie z.B. von Moog in den 70er Jahren) hatten so betrachtet Millionen Möglichkeiten zur Klangbeeinflussung!
Es folgen gleich noch ein paar Klangbeispiele.